2007: Der Energieeffiziente Bauernhof

Rosolar kooperierte mit Region aktiv

Seeon. Als energieeffizientester Bauernhof im Landkreis Rosenheim darf sich seit 13. März der Betrieb von Gerhard Albersinger in Edenberg bei Griesstätt fühlen. Der Biobauer durfte sich am Dienstag bei der Tagung von Region aktiv im Kloster Seeon die Urkunde aus den Händen von Landtagspräsident Alois Glück abholen. Der erste Preis – ein Gutschein für ein Wellness Wochenende – ist vom Rosenheimer Solarförderverein für den Preisträger vom Landkreis Rosenheim gestiftet und überreicht worden. Nach Aussage von Josef Fortner erweitere dieser Preis die eigene Aktion Rosenheimer Sonnenhaus und man kooperierte dabei mit Region-aktiv gerne. Insgesamt beteiligten sich an dem Wettbewerb 20 Landwirte aus fünf Landkreisen.

Mit seinem Wettbewerbs-Motto „Der energieeffiziente Bauernhof – Wie können Bauern vom Rohstofflieferanten zum Energieerzeuger- und Lieferanten werden und damit die Wertschöpfung in der Landwirtschaft und in der Region erhalten?“ hat sich der Verein „Region aktiv – Chiemgau-Inn-Salzach“ Lösungsvorschläge dafür erhofft, wie Bauern umwelt- und ressourcenschonend zum Energieerzeuger und -lieferanten werden und darüber hinaus die Wertschöpfung in der Region halten können. Gesucht waren nicht die Betriebe, die möglichst viel Energie selbst erzeugen, sondern vor allem auch solche, die die Vielfalt der Möglichkeiten auszuschöpfen, um Energie zu sparen.

Weltweit steigende Energienachfrage, der Klimawandel und die Verknappung der fossilen Energieträger zeigten, so die zweite Vorsitzende von Region-aktiv, Maria Walch, in ihrer Einführung, dass man sich noch intensiver mit der Thematik befassen müsse. Die Landwirtschaft übernehme in Zukunft mit der Nutzung von Sonne, Wind, Wasser und Biomasse eine wichtige Rolle für eine nachhaltige Energieversorgung. Energieeinsparung und effiziente Nutzung von Energie schonten das Klima und durchaus auch den Geldbeutel. Doch die Erzeugung von Energiepflanzen mit hohem Energieaufwand auf Kosten der Bodenfruchtbarkeit ist, wie Walch betonte, weder effektiv noch nachhaltig.

Der Biobauernhof von Gerhard Albersinger in Edenberg 5 bei Griesstätt hat sich, wie es in der Würdigung der Region-aktiv-Vorstandsmitglieder Maria Walch und Andreas Remmelberger hieß, durch eine ganze Reihe von Faktoren qualifiziert, die dem Motto „Energie – sinnvoll eingespart, effizient genutzt, nachhaltig produziert“ entsprechen:

Ökologischer Betrieb durch Weidehaltung und Verfütterung von ausschließlich eigenem Futter, Nutzung von Leguminosen zur Stickstoffdüngung und Humusproduktion, Einsatz von effektiven Mikroorganismen, überwiegende Selbstversorgung mit eigenen Lebensmitteln und viele Punkte bei der Energieeinsparung im Haushalt. Das Wohnhaus wird mit eigenen Holz beheizt und Sonnenkollektoren erzeugen Warmwasser für Betrieb und Haushalt.

Anhand von vier Fragebögen hatten die Teilnehmer ihre Bemühungen beim Energiesparen im Wohngebäude und Stall, bei Betriebsabläufen, in der Tierhaltung und im Pflanzenbau sowie im Haushalt aber auch ihren persönlichen Umgang mit Energie auflisten können. Insgesamt hatten sich am Wettbewerb 20 Betriebe aus der Region beteiligt. Den Vorsitz der Jury hatte Maria Weig, Architektin und Energieberaterin aus Eggstätt inne gehabt. Die Landkreissieger erhielten ein Wellness-Wochenende im Hotel „Hofwirt“ in Bad Reichenhall und zusätzlich einen Betriebshelfer für zehn Stunden, der in dieser Zeit für sie die Arbeit am Betrieb übernimmt.

Energieeffizientester Bauernhof im Landkreis Rosenheim darf sich der Betrieb von Gerhard Albersinger nennen. Gerhard Albersinger (in Tracht) nahm bei der Tagung im Kloster Seeon den 1. Preis von Rosolar Vorstandsmitglied Josef Fortner in Empfang.