ABSI-Treffen 2022

29. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Solar-Initiativen – ABSI
3. Rosenheimer Klimafrühling

11. und 12. Februar 2022, Technische Hochschule Rosenheim

Online-Veranstaltung – Teilnahme kostenfrei – Hier anmelden

Das Treffen der ca. 200 bayerischen und österreichischen Solarinitiativen wird im jährlichen Turnus von einem Team engagierter Enthusiasten organisiert. Es dient der Vernetzung der Vereine und deren Akteure, dem Informationsaustausch und der  Beschlussfassung gemeinsamer Aktivitäten.

Dabei geht es schon seit Jahren nicht mehr einzig um Solarenergie, sondern um alle Prozesse des ökologischen Umbaus der Energieversorgung einschließlich Wärme und Mobilität. Betrachtet werden alle Themen der Energiegewinnung, ebenso wie der effiziente Umgang mit Energie. Im Fokus stehen hierbei nicht nur neue technologische, sondern auch gesellschaftliche und politische Entwicklungen.

Bei der 29. Jahrestagung wird der Teilnehmer- und Wirkungskreis der ABSI-Tagung noch einmal erheblich vergrößert: die Kooperation mit österreichischen Verbänden wird erweitert und erstmals wird mit Baden-Württemberg kooperiert.

Wir erwarten

  • über 400 TeilnehmerInnen
  • Vorstände und Aktive der Solar-, Energiewende- und Klimaschutz-Vereine
  • MitarbeiterInnen aus Kommunen und Verwaltung
  • Fachleute aus Wissenschaft, Handwerk, Industrie und Handel

Die Technische Hochschule Rosenheim, die ezro – Energiezukunft Rosenheim, der Rosenheimer Solarförderverein – rosolar sowie Austria Solar und Solar-Cluster Baden-Württemberg stellen das Programm mit Unterstützung des ABSI-Sprecherbeirats zusammen.

Es erwarten Sie

  • Fachvorträge
  • Firmenpräsentationen
  • Raum für Gespräche und Networking mit Experten, Partnern, Kunden, Gleichgesinnten

Energie neu denken – Bericht zur Veranstaltung

Am 11./12. Februar referierten 18 „Herzblut“ Professoren und hochkarätige Fachreferenten von verschiedenen Universitäten, Forschungsinstituten und Hochschulen zu den drängenden Themen Klima und Energie (siehe Programmflyer). Dieses Fachprogramm versorgte das jährliche Treffen der bayerischen Solarinitiativen (ABSI) mit aktuellen Informationen aus erster Hand. Gastgeber war diesmal rosolar, in Zusammenarbeit mit der FH-Rosenheim und der ezro (Energiezukunft Rosenheim). Mit dabei waren auch zahlreiche Firmen, die ihre Möglichkeiten und Fach­kompetenz kurz aufzeigten. Da die Veranstaltung online stattfand konnten 750 interessierte Teilnehmer die fundierten Vorträge und Gespräche mitverfolgen. Die Einigkeit zu den Ursachen der schnell fort­schreitenden Klimakatastrophe und was dagegen getan werden muss war überzeugend spürbar.

Der durchschnittliche Temperaturunterschied der Erdoberfläche zwischen Eiszeit und Warmzeit beträgt nur 4 Grad! Darum ist das Einhalten des 1,5 Grad-Zieles des Pariser Klimaschutzabkommens so wichtig. Das Bundesverfassungsgericht hat im Mai 2021 geurteilt, dass die bisherigen Klimaschutzmaßnahmen der Bundes­regierung völlig unzureichend sind. Die neue Ampelkoalition hat nun eine Verdreifachung des jährlichen PV-Zubaus beschlossen. Das Bundes­wirtschaftsministerium hat darum für April eine Überarbeitung des EEG‘s angekündigt. Wirtschafts­minister Hr. Habeck will zudem auch mehr Ausbau an Windkraft­ durchsetzen. Der geplante stärkere PV-Zubau geht zwar in die richtige Richtung wird aber bei weitem nicht ausreichen.

Energieeffizienz muss steigen, Verluste müssen sinken an Geräten, Gebäudehüllen und in der Industrie. Der Stromverbrauch wird sich trotzdem verdoppeln. Zum einen durch die Elektromobilität, viel stärker aber durch das Ablösen von Öl- und Gasheizungen großteils durch Wärmepumpen. Dänemark z.B. hat bereits 2013 neue Öl- und Gaskessel verboten. Verbrenner müssen durch E-Autos, bessere Angebote des öffentlichen Nahverkehrs und Carsharing-Konzepte ersetzt werden. Ein Verbot von Neuzulassungen, spätestens ab 2025 ist geboten, da der Systemwechsel nur durch steigende Spritpreise zu lange dauern wird.

Die Energiepreistreiber im letzten Jahr waren einzig die Fossilen! Gas z.B. ist von 1,7 ct auf 21,7 ct je kWh förm­lich explodiert! Durch Preiskopplungen wirkte sich das weitreichend aus. Wind und Sonnenstrom dagegen sind günstig wie noch nie! Lastprofilauswertungen über das ganze Jahr beweisen, dass sich PV- und Windstrom sehr gut ergänzen, da Wind vorwiegend im Winter Energie liefert. Zugehörige Batteriespeicher gleichen Tag-Nacht aus. Sommerüberschüsse müssen über Elektrolyse als Wasserstoff für die Industrie und die Tage der „Dunkelflaute“ gespeichert werden. Ein Durchreichen der schwankenden Börsenstrompreise an den Endkunden wird in 4 bis 5 Jahren erwartet.

Fazit: Windkraft, PV und Speicher ersetzen Öl, Gas und Kohle und machen uns frei von den Preistreibern. Jedes Windrad das wir in Bayern nicht bauen verursacht drei Strommasten.

Rezept für dauerhaft niedrige Energiekosten:

Isoliere dein Haus, montiere eine PV-Anlage, kombiniere sie mit einem Speicher, befreie dein Haus von Öl- und Gasheizung und tausche den Verbrenner gegen ein E-Auto. Car-Sharing-Konzepte können Fahrzeugkosten halbieren.